Die Burggeschichte von damals bis heute
vor 1097
wurde mit dem Bau der Burg begonnen, nachdem Bregenz vom Abt von St. Gallen zerstört wurde. Sie hatte ursprünglich keinen Turm. Der Eingang war bergseitig über einen Weiher.
um 1170
kommt die Burg an den Pfalzgrafen Hugo von Tübingen
1209
wird die Burg zum ersten Mal urkundlich erwähnt, auf der im „Turm“ eine Ministeriale saß.
1373
Hugo, der Minnesänger, heiratet die Stieftochter seines Vaters, Margarete von Pfannenberg. Er wird dadurch Erbe der Burg Pfannenberg im steirischen Murtal. Daher nannte das Volk die Burg auch Hohenbregenz Pfann(en)berg.
1379
teilen die Grafen Konrad und Hugo, der Minnesänger, die Burg unter sich. Konrad erhält das obere Haus (Kirche), Hugo das untere Haus (Gastwirtschaft).
1380
wird das obere Haus St. Georgskapelle genannt.
1400
Baubeginn der Rondelle (Halbrundtürme in die Ringmauer)
1407
Unterbrechung wegen des Appenzellerkrieges
1. Hälfte des 14. Jahrhundert
legendärer Geburtsort des Hl. Gebhard
1451
verkauft Elisabeth, die Witwe Wilhelms, ihren, den oberen Teil der Burg an die Habsburger.
1604
wird das Tor nach Plänen des Domenico Prato an die Seeseite der Burg verlegt.
1608
errichtet Bartholomä Lucchese die bergseitige Bastion und Gewölbe zwischen der seeseitigen Ringmauer und der dortigen Zwingermauer.
1647
übergibt der Zürcher Oberst Äscher die Burg kampflos an die Schweden, die sie mit fünf Minen sprengen.
1670
zieht der erste Eremit in die Ruine. Die Wallfahrt setzt ein.
1723
Weihe des Kirchleins zu Ehren St. Georgs und des Hl. Gebhards. Man spricht hinkünftig nur noch vom Gebhardsberg.
1740
das Mesnerhaus (alte Wirtschaft) gebaut
Mitte des 18. Jahrhunderts
Maria Theresia verfügt, dass die Stadt Bregenz die Ruine zu erhalten habe, weil Ita, die Nichte des letzten Grafen von Bregenz, die Urgroßmutter des Königs Rudolf von Habsburg war.
1764
wird eine Kuratie errichtet, eine Pfarrvikarie weil die Wallfahrt so florierte.
1791
brennt die Kapelle ab, wird aber im selben Jahr neu erbaut.
1793
die Bäcker stiften die Kirchenbänke.
1795
der Hochaltar wird aufgestellt (Geburt Gebhards, bei der seine Mutter stirbt).
1821
schenkten die Mönchen des aufgehobenen, einst von Gebhards gegründeten Klosters Petershausen bei Konstanz, die Armreliquie des Hl. Gebhard.
1829
werden die beiden Seitenaltäre aufgestellt.
1885
beginnt die neue Ausmalung der Kirche.
1964
wird die Gaststätte nach Plänen von W. Braun und Fr. Menia in der heutigen Form errichtet. Dabei wird die Kanone aus dem 30-jährigen Krieg gefunden und in der Ritterstube eine gotische Decke aus Rankweil eingebaut, die bisher in der Stubensammlung des Vorarlberger Landesmuseums lag. An die Kaiserin Maria Theresia erinnert ein nach ihr benanntes Zimmer mit ihrem Bild.
1988
Im Jahre 1988 übernimmt Christian Greber als Pächter das Burgrestaurant auf dem Gebhardsberg, das er heute gemeinsam mit seinen Töchtern Manuela und Daniela führt. Durch viel persönlichen Einsatz und Ideenreichtum machen Sie aus dem Gebhardsberg ein wahres Mekka für Feinschmecker.
2006/07
Renovierung des Montfortsaals nach Plänen von Architekt Walter Holzmüller.
2017
Erneuerung der Aussichtsterrasse durch die Stadt Bregenz.
Geschichte Hl. Bischof Gebhard II von Konstanz
Er wird am 08. August 949 in Bregenz als Sohn des sagenhaft tierfreundlichen, frommen Utzo geboren. Seine Mutter Dietburga von Zähringen stirbt bei Gebhards Geburt. Wohl auch deshalb bringt ihn sein Vater früh zu Bischof Konrad in die Konstanzer Klosterschule. Er wird Priester und 979 zum Bischof gewählt, wie Bischof Konrad vorausgesagt hat. Bei der Teilung des Erbes setzt sich Gebhard gegen seine Brüder sehr energisch durch, verwendet aber seinen Erbteil nicht für sich selbst, sondern für das Münster und für die Abtei Petershausen, die er 983 als Stützpunkt für seine Reformbestrebungen mit 12 Mönchen aus Einsiedeln gründet, das sich schon vorher der Reformbewegung von Gorze angeschlossen hat. So werden in Petershausen, im Gegensatz zur Reichenau und St. Gallen, auch Nichtadelige aufgenommen. Auf einer Romfahrt erwirbt er sich das Haupt des Hl. Papstes Gregor. Dieser wird, mit der Tiara geschmückt, sein Attribut (neben einer Kirche, wie sie vielen Stiftern zu eigen ist).
Gebhard stirbt am 27. August 995. 1134 werden seine Gebeine erhoben, nämlich „zur Ehr der Altäre“, was den späteren Akten der Heiligsprechung gleichkam. Im Wirbel der Klosterauflösung zur Reformationszeit sollen die Gebeine Gebhards 1530 in den See geworfen worden sein; wenigstens zu einem Teil. Denn 1821 schenken Mönche des aufgehobenen Klosters Petershausen der Wallfahrtskirche auf dem Gebhardsberg die kostbare Armreliquie. Aber schon bei der Zerstörung der Burg am 07. März 1647 retten Bauern zwei Tafelbilder des Hl. Gebhard. Weil Gebhards Mutter bei seiner Geburt starb, gilt er als Patron für gute Geburten. Deshalb zeigt auch das Altarbild die Geburt des Heiligen. Der 27. August ist sein Wallfahrtstag, an dem auch heute noch auf dem Gebhardsberg ein ziemlicher Umtrieb herrscht. Weil Vorarlberg bis 1817 zu den Bistümern Chur und Konstanz gehört (und das Kl. Walsertal zu Augsburg), hat das Bistum Vorarlberg zwei Bistumspatrone: für den Konstanzer Teil den Hl. Gebhard, für den Churer Teil den Hl. Fiedelis.
nach Wolfgang Rusch